Zurück zum Blog
Barrierefreiheit Checker Online – Tipps für Freelancer
9. November 2025Algoran Team

Barrierefreiheit Checker Online – Tipps für Freelancer

Barrierefreiheit Checker Online: So findest du das richtige Tool für deine Website



Geschätzte Lesezeit: 8–10 Minuten



Key takeaways

  • Automatisierte Checker finden ~30–40% der WCAG-Kriterien; manuelle Prüfungen bleiben essenziell.
  • Wichtigste Auswahlkriterien: Genauigkeit, aussagekräftiges Reporting und konkrete Handlungsempfehlungen.
  • Kostenlose Tools sind ein guter Einstieg; kommerzielle Lösungen bieten skalierbares Monitoring und Teamfunktionen.
  • Standards: WCAG 2.1/2.2, BITV und BFSG sollten von deinem Tool unterstützt werden.


Inhaltsverzeichnis



Die wichtigsten Erkenntnisse vorab

Szenario einer Website-Prüfung mit Ergebnis-Report

Ein barrierefreiheit checker online hilft dir dabei, deine Website auf Zugänglichkeit zu prüfen. Aber nicht jedes Tool liefert die gleiche Qualität. Die drei entscheidenden Kriterien sind Genauigkeit, Reporting und konkrete Empfehlungen. Kostenlose Barrierefreiheit Checker können einen guten Einstieg bieten, ersetzen aber keine vollständige manuelle Prüfung.

Automatisierte Tests erfassen etwa 30–40% aller WCAG-Kriterien – der Rest braucht menschliches Urteilsvermögen. Die besten Tools orientieren sich an aktuellen Standards wie WCAG 2.1, BITV 2.0 und dem neuen BFSG. Sie zeigen dir nicht nur Fehler, sondern auch, wie du sie beheben kannst.



Warum Genauigkeit bei Barrierefreiheits-Tests entscheidend ist

Illustration: Vergleich genauer vs. ungenauer Testergebnisse

Die Genauigkeit eines web checker barrierefreiheit macht den Unterschied zwischen nutzlosen Ergebnissen und echten Verbesserungen. Ein präzises Tool prüft deine Website gegen anerkannte Standards wie die WCAG und die deutsche BITV.

Technisch messbare Kriterien

Automatisierte Checker erkennen zuverlässig technische Probleme: Farbkontraste, fehlende Alt-Texte, HTML-Struktur oder Tastaturbedienbarkeit. Beispiel: Ein Tool fand 15 Kontrastprobleme, übersah aber, dass die Navigation per Tastatur nicht funktionierte – weil letztere Prüfung menschliches Testen erfordert.

Wo Menschen besser entscheiden

Viele Kriterien lassen sich nicht maschinell prüfen: Ist ein Alternativtext sinnvoll? Sind ARIA-Attribute korrekt? Macht die Überschriftenstruktur semantisch Sinn? Gute kostenlose barrierefreiheit checker weisen explizit auf diese Grenzen hin.

Tipp: Achte darauf, dass dein Tool regelmäßig aktualisiert wird. Standards wie WCAG 2.2 und das BFSG verändern Anforderungen – ein veraltetes Tool ist kaum nützlich.



Reporting: Mehr als nur eine Fehlerliste

Visualisierung eines strukturierten Barrierefreiheits-Reports mit Diagrammen

Ein guter barrierefreiheit checker online liefert nicht nur eine kryptische Liste. Das Reporting entscheidet, ob du die Ergebnisse praktisch nutzen kannst. Die besten Tools sortieren Fehler nach Schweregrad und Typ und unterscheiden zwischen automatisch gefundenen Problemen und manuellen Prüfhinweisen.

"Ein strukturierter, verständlicher Bericht spart enorm viel Zeit und Nerven."

Ideal sind PDF/CSV-Exporte, visuelle Darstellungen (Grafiken, Trends) und klare Formulierungen, die Entwickler*innen, Redakteur*innen und Designer gleichermaßen verstehen. Browser-Extensions wie axe DevTools markieren betroffene Elemente direkt im Browser – extrem praktisch.



Konkrete Empfehlungen: Der Weg zur Lösung

Grafik mit Beispiel-Empfehlungen (Kontrast, Alt-Text, Fokus)

Fehler zu finden ist wichtig, aber ohne Lösungsvorschläge stehst du im Regen. Die besten kostenlose barrierefreiheit checker liefern präzise Anweisungen:

  • Technische Hinweise: z.B. exakte Farbwerte oder Code-Beispiele (<img alt="Beschreibung">).
  • Inhaltliche Empfehlungen: wie Alternativtexte formuliert werden sollen oder wann Dekoration ein leeres alt="" braucht.
  • Priorisierung: was zuerst behoben werden sollte (kritische vs. mittlere Probleme).

Gute Tools verlinken außerdem zu weiterführender Dokumentation (z. B. ARIA-Anleitungen) und bieten Best-Practice-Beispiele.



Automatisierung vs. manuelle Prüfung: Was Tools können und was nicht

Darstellung Automatisierter Check vs. Manueller Test

Die unbequeme Wahrheit: Kein barrierefreiheit checker online garantiert 100% barrierefreie Websites. Automatisierte Tests decken hauptsächlich die technisch messbaren Kriterien ab (~30–40% der WCAG).

Die restlichen 60–70% benötigen menschliches Urteilsvermögen: Überschriftenstruktur, Sinnhaftigkeit von Alternativtexten, Screenreader-Interaktion, Bedienbarkeit bei 200% Zoom etc. Die Kombination aus automatischen Scans und manuellen Tests mit echten Nutzer*innen ist deshalb Pflicht.

Praxisbeispiel: Ein automatischer Checker meldete "grün", aber ein manueller Screenreader-Test zeigte eine unbrauchbare Navigation aufgrund von JavaScript-Logik.



WCAG, BITV und BFSG: Die Standards hinter den Tools

Timeline der Standards WCAG, BITV, BFSG

Wenn du verstehst, was ein Checker prüft, kannst du Ergebnisse besser einordnen. Die wichtigsten Standards:

  • WCAG (international) – aktuell 2.1 / 2.2. Prinzipien: wahrnehmbar, bedienbar, verständlich, robust. Level A, AA, AAA.
  • BITV 2.0 (Deutschland) – basiert auf WCAG 2.1 AA; relevant für öffentliche Stellen.
  • BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) – tritt ab Juni 2025 in Kraft und erweitert Pflichten für private Bereiche wie E-Commerce, Banking.

Ein aktueller Checker sollte mindestens WCAG 2.1 Level AA unterstützen, idealerweise WCAG 2.2 und spezifische Anforderungen für BITV/BFSG.



Kostenlose vs. kommerzielle Checker: Was du erwarten kannst

Vergleichstabelle: Kostenlos vs. Kommerziell

Reicht ein kostenloser barrierefreiheit checker oder brauchst du ein Bezahl-Tool? Antwort: Kommt drauf an.

Kostenlose Tools

Tools wie eRecht24-Scanner, WAVE oder der Sitecockpit Live-Check bieten solide Basisfunktionen für Einzelseiten-Checks. Perfekt für Freelancer und kleine Projekte.

Kommerzielle Lösungen

Plattformen wie Sitecockpit (Vollversion), axe Monitor bieten automatisches Crawling ganzer Websites, Monitoring, API-Zugriff, Teamfunktionen und Support — ideal für professionelle, kontinuierliche Qualitätssicherung.

Strategie: Starte mit kostenlosen Tools, skaliere bei Bedarf auf kommerzielle Lösungen.



Praxis-Tipps: So nutzt du Online-Checker effektiv

Checkliste mit Praxis-Tipps zur Nutzung von Checker-Tools

Ein barrierefreiheit checker online ist nur so gut wie seine Anwendung. Aus meiner Praxis empfehle ich:

  • Früh und regelmäßig testen: Integriere Checks in deinen Workflow (bei Feature-Updates, Releases).
  • Verschiedene Seitentypen testen: Homepage, Formulare, Checkout, Suche.
  • Mehrere Tools kombinieren: WAVE, axe DevTools, Kontrastrechner – jedes hat Stärken.
  • Manuelle Tests nicht vergessen: Screenreader (NVDA), reine Tastaturbedienung, 200% Zoom.
  • Ergebnisse dokumentieren: Exporte, Screenshots, To-Do-Listen und Priorisierung.

Priorisiere nach Nutzerimpact: erst kritische Barrieren (z. B. Tastaturnavigation), dann mittlere Probleme (Kontraste), zuletzt feine Verbesserungen.





FAQ: Häufige Fragen zu Barrierefreiheits-Checkern

Was ist ein Barrierefreiheit Checker Online?

Ein Barrierefreiheit Checker Online ist ein Tool, das deine Website automatisch auf digitale Barrieren prüft. Du gibst die URL ein, das Tool scannt die Seite und zeigt dir Probleme, die Menschen mit Behinderungen am Zugang hindern könnten. Kostenlose Checker wie WAVE, eRecht24-Scanner oder Sitecockpit Live-Check analysieren technische Aspekte wie Kontraste, Alt-Texte oder Tastaturnavigation gegen Standards wie WCAG oder BITV.

Welcher kostenlose Barrierefreiheit Checker ist der beste?

Das kommt auf deinen Anwendungsfall an. WAVE bietet eine gute visuelle Übersicht und läuft als Browser-Extension. Der eRecht24-Scanner liefert verständliche Reports speziell für den deutschen Rechtsrahmen. Sitecockpit Live-Check prüft gezielt nach WCAG/BITV. Der Kontrastrechner ist unschlagbar für Farbprüfungen. Am besten kombinierst du mehrere Tools, weil jedes unterschiedliche Stärken hat.

Reicht ein automatischer Check für WCAG-Konformität?

Nein, definitiv nicht. Automatische Tools erfassen nur etwa 30-40% aller WCAG-Kriterien – die technisch messbaren. Viele Anforderungen brauchen menschliches Urteilsvermögen: Sind Alternativtexte sinnvoll? Ist die Navigation logisch? Funktioniert die Seite mit Screenreadern? Für echte WCAG-Konformität brauchst du automatische Tests plus manuelle Prüfung, idealerweise mit echten Nutzer*innen mit Behinderungen.

Wie oft sollte ich meine Website auf Barrierefreiheit testen?

Idealerweise bei jedem größeren Update oder neuen Feature. Mindestens aber quartalsweise, wenn sich nichts ändert. Content-Updates, Design-Änderungen oder neue Plugins können jederzeit neue Barrieren einführen. Regelmäßige automatische Scans (wöchentlich oder monatlich) mit einem Web Checker Barrierefreiheit plus gründliche manuelle Tests bei größeren Änderungen sind eine gute Strategie.

Was sind die wichtigsten WCAG-Kriterien?

Die WCAG basiert auf vier Prinzipien: wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust. Zu den kritischsten Kriterien gehören: ausreichende Farbkontraste (mindestens 4.5:1 für normalen Text), Alternativtexte für Bilder, Tastaturzugänglichkeit für alle Funktionen, korrekte Überschriftenstruktur, Formular-Labels, verständliche Fehlermeldungen und konsistente Navigation. Level AA dieser Kriterien ist meist gesetzlich gefordert.

Muss meine Website wirklich barrierefrei sein?

Kommt drauf an. Öffentliche Stellen in Deutschland müssen seit 2019 BITV-konform sein (basierend auf WCAG 2.1 AA). Ab Juni 2025 greift das BFSG auch für viele private Unternehmen – besonders E-Commerce, Banking, Ticketing und Kommunikationsdienste. Selbst wenn keine Pflicht besteht: Barrierefreie Websites erreichen mehr Menschen (etwa 10-15% der Bevölkerung haben relevante Einschränkungen), ranken oft besser bei Google und erfüllen Corporate-Social-Responsibility-Ziele.

Was ist der Unterschied zwischen WCAG und BITV?

Die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) sind internationale Richtlinien des W3C. Die BITV (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) ist deutsches Recht und setzt WCAG für öffentliche Stellen um. BITV 2.0 basiert auf WCAG 2.1 Level AA, fügt aber spezifische Anforderungen wie Gebärdensprache und Leichte Sprache für bestimmte Inhalte hinzu. Ein guter Barrierefreiheit Checker Online sollte beide Standards prüfen können.

Kann ich Barrierefreiheit selbst umsetzen oder brauche ich Experten?

Grundlegende Barrierefreiheit kannst du mit kostenlosen Checkern, guten Tutorials und etwas Einarbeitungszeit selbst umsetzen. Für umfassende Konformität oder komplexe Web-Anwendungen lohnen sich Experten. Sie kennen die Feinheiten, führen professionelle manuelle Tests durch und beraten bei schwierigen Fällen. Eine Mischung ist oft ideal: Lerne die Basics, nutze Tools für regelmäßige Checks, hole dir Expertenrat für komplexe Probleme oder finale Audits.

Was sind häufige Barrierefreiheits-Fehler?

Die klassischen Probleme, die fast jeder Web Checker Barrierefreiheit findet: fehlende oder nichtssagende Alt-Texte ("bild1.jpg" statt Beschreibung), zu geringe Kontraste zwischen Text und Hintergrund, fehlende Formular-Labels, Buttons ohne erkennbaren Text, fehlende Fokus-Indikatoren bei Tastaturnavigation, falsch verschachtelte Überschriften, rein dekorative Elemente ohne entsprechende Auszeichnung. Die gute Nachricht: Diese Standardfehler sind relativ einfach zu beheben.

Wie lange dauert es, eine Website barrierefrei zu machen?

Das hängt stark vom Ausgangszustand ab. Ein automatischer Schnelltest mit einem kostenlosen Barrierefreiheit Checker dauert nur Minuten. Kleinere Fixes (Alt-Texte ergänzen, Kontraste anpassen) kannst du in Stunden erledigen. Eine umfassende Überarbeitung mit manuellen Tests kann Tage bis Wochen dauern. Neue Websites barrierefrei zu entwickeln ist einfacher als nachträgliche Sanierung. Plane mindestens 10-20% zusätzliche Entwicklungszeit für Barrierefreiheit ein – eine Investition, die sich lohnt.